Ein Laubengang, der den Anforderungen gemäss Brandschutzrichtlinie 16-15 «Flucht- und Rettungswege», Absatz 2.5.4, Ziffer 2, genügt, führt an beiden Enden zu vertikalen Fluchtwegen. Gemäss Ziffer 6 bestehen keine Anforderungen an den Feuerwiderstand der Konstruktion. Gehört die Wand, die Gebäude und Laubengang trennt, also die Aussenwand des Gebäudes, auch zu dieser Konstruktion? Oder muss die Wand die Anforderung EI 30 erfüllen (abgesehen von Türen und Fenstern), weil der Laubengang ein horizontaler Fluchtweg ist?

Beitrag der Fachstelle Brandschutz der GVB

Objekt: Schule, 11 bis 30 m hoch

Die Ausführungen in der Brandschutzrichtlinie 16-15 «Flucht- und Rettungswege», Absatz 2.5.4, Ziffer 2, beziehen sich auf die Konstruktion des Laubengangs – die Aussenwand des Gebäudes gehört nicht dazu.

In einem Mehrfamilienhaus aus dem Jahr 1900 sollen die Eingangstüre und eine Wohnungstüre ersetzt werden. Es handelt sich um ein Gebäude aus Stein mit einem Treppenhaus aus Holz. Die heutigen Brandschutzanforderungen sind kaum erfüllt. Darf ich die Türen ersetzen, ohne weitere Brandschutzmassnahmen umzusetzen?

Beitrag der Fachstelle Brandschutz der GVB

Objekt: Mehrfamilienhaus, bis 11 m hoch, Kanton Bern

Eventuell müssen Sie für den Ersatz der Hauseingangstüre ein Baugesuch einreichen, insbesondere wenn das Erscheinungsbild des Hauses verändert wird. Dies müssen Sie mit Ihrer Gemeinde klären.

Wir planen einen Umbau in einem Altbau aus dem 18. Jahrhundert. Aus einem grossen Einfamilienhaus sollten 3 bis 4 Wohnnutzungen entstehen. Das Gebäude ist ein nahezu reiner Holzbau mit offenem Treppenkern. Beim Umbau würde dieser verkleidet, die Treppe ist jedoch auch aus Holz, Stufen Eiche und Holme Fichte. Müssen besondere Brandabschnitte ausgebildet werden?

Beitrag der Fachstelle Brandschutz der GVB

Objekt: Wohnen, Gebäudehöhe: 11 bis 30 m hoch

In einem Mehrfamilienhaus müssen folgende Brandabschnitte gebildet werden:

  • jede Wohnung
  • alle vertikalen Fluchtwege (Treppenhäuser)
  • falls vorhanden horizontale Fluchtwege (Korridore)
  • generell Technikräume wie z.B. Heizräume
  • weitere Nutzungen wie z.B. Kellerräume

Was bedeutet K60?

Beitrag der Fachstelle Brandschutz der GVB

Dies ist eine Klassifizierung für Bekleidungen, die zur Kapselung von Bauteilen verwendet werden, welche den Anforderungen an den Feuerwiderstand und/oder die Brennbarkeit nicht genügen.

Welche Anforderungen gelten an die Brandabschnittsbildung beim vertikalen Fluchtweg, wenn im Untergeschoss REI 60/RF1 und ab Erdgeschoss REI 30/RF1 gefordert ist? Können im vertikalen Fluchtweg unterschiedliche Anforderungen vorhanden sein oder muss auf die höchste Anforderung erhöht werden? Die gleichen Fragen ergeben sich bei Installations- und Liftschächten, die vom Untergeschoss ins Obergeschoss führen.

Beitrag der Fachstelle Brandschutz der GVB

Es gibt keine Vorgabe in den Brandschutzvorschriften, dass vertikale Brandabschnitte auf der gesamten Gebäudehöhe den gleichen Feuerwiderstand aufweisen müssen.

Gemäss Tabelle 4.2. in der Brandschutzrichtlinie 14-15 «Verwendung von Baustoffen» sind in Fluchtwegen brennbare Materialien bis zu einem Flächenanteil von 10% erlaubt. Heisst das, dass ich dort Möbel aufstellen darf, wenn sie nicht mehr als 10% der Grundfläche abdecken?

Beitrag der Fachstelle Brandschutz der GVB

Nein, das ist nicht erlaubt. In der Tabelle 4.2. der Brandschutzrichtlinie 14-15 «Verwendung von Baustoffen» geht es ausschliesslich um den Gebäudeausbau und nicht um die Möblierung. Der erlaubte Flächenanteil brennbarer Baustoffe von 10% bezieht sich auf Wände und Decken.

Wie wird Gussasphalt deklariert?

Beitrag der Fachstelle Brandschutz der GVB

Gussasphalt wird schon seit geraumer Zeit im Hoch- und Tiefbau verwendet und wird aus dieser langen Erfahrung in Bezug auf den Brandschutz als unproblematisch betrachtet. Aus materialtechnologischer Sicht kann er aber nicht den nicht brennbaren Baustoffen zugeordnet werden, da er zu einem beträchtlichen Anteil aus organischen Stoffen besteht. Ausserdem wird er bei vielen Anwendungsmöglichkeiten mit anderen Baustoffen gemischt. Eine eindeutige Klassifizierung ist darum nicht möglich.

Was ist Trevira CS?

Beitrag der Fachstelle Brandschutz der GVB

Trevira CS ist eine Markenbezeichnung für Textilien. Um einen Stoff einer Brandverhaltensgruppen gemäss den Brandschutzvorschriften zuzuordnen, ist eine Klassifizierung in Bezug auf das Brandverhalten nach SN EN 13501-1 oder VKF (Brandkennziffer) notwendig. Die Klassifizierung ist in den jeweiligen Produktdatenblättern vermerkt.

Wie finde ich heraus, in welche Brandverhaltensgruppe (RF1 bis RF4) unser Zelt gehört? Ich finde nur die Bezeichnung: EN ISO 6941. Kann man Stoffe, z.B. Baumwolle, mit einem Spray behandeln, damit sie schwer entflammbar sind?

Beitrag der Fachstelle Brandschutz der GVB

Objekt: Zelt, temporäre Nutzung

Damit Ihr Stoff einer Brandverhaltensgruppe (RF1 bis RF4) zugeteilt werden kann, muss er eine Prüfung und Klassifizierung nach der Norm SN EN 13501-1 (europäische Klassifizierung) oder nach VKF (Brandkennziffer) aufweisen. Dies müsste der Hersteller deklarieren können.